Freie Radikale sind Sauerstoffverbindungen, welche durch die Atmung entstehen. Vor allem intensive körperliche Aktivität (Stichwort „Sport ist Mord“), Luftverschmutzung (denken Sie an diese beiden Faktoren, wenn Sie das nächste Mal an einer vielbefahrenen Straße entlang joggen), aber auch starke Sonneneinwirkung oder Rauchen begünstigen die Bildung dieser bösen Jungs, welche ungeniert Ihre Zellmembranen angreifen (und das ist noch der günstigste Fall)
Wenn Sie nun trotzallem nicht die Atmung einstellen möchten, dann müssen Ihre freien Radikalen anderweitig bekämpft werden und zwar mit Hilfe sogenannter Anti-Oxidantien. Gebunden und somit unschädlich gemacht werden die freien Radikalen durch die Vitamine A, C, und E sowie durch Zink und Selen.
Auf ernährungstechnische Weise (also nicht durch Vitaminpillenschlucken) erfolgt dies u.a. durch das Lycopin : bei Tomaten sehen die freien Radikalen im wahrsten Sinne des Wortes rot ! Das Lycopin ist in der Schale der (reifen !) Tomate enthalten, braucht allerdings Fett, um wirksam zu werden, also ist das Essen von rohen Tomaten zwar löblich weil ein Vitaminlieferant, aber als Lycopinlieferant taugt es nicht viel : mit Tomatenmark – wie z.B. auf der Pizza oder in Pastasaucen – funktioniert das schon eher, denn es enthält 10 mal mehr Lycopin als die rohe Frucht.
Aber auch andere Radikalenfänger wie Rotwein (der im Gegensatz zu Weißwein samt Stielen und Kernen gekeltert wird) sollte man nicht verschmähen – kein allzu großes Opfer, würde ich meinen. Vielleicht sagen die Franzosen deshalb beim geselligen Weintrinken statt ‚Prost‘ lieber „Santé“ (= Gesundheit ! )
Tee – allen voran der grüne Tee – ist ein hervorragender Radikalenfänger, ebenso wie Zwiebeln und Knoblauch (natürlich als Frischware; nicht das Knoblauchpulver aus dem Supermarktregal)
Viele Karotten roh gefuttert machen vielleicht Ihren Gemüsehändler glücklich (= Umsatz), bringt Ihrem Körper aber herzlich wenig: er braucht Fett (Stichwort ‚Vinaigrette‘, Salatdressing), um aus dem in Karotten reichlich enthaltenem Betacarotin das Vitamin A herzustellen und wenn die Zellen der Karotten durch einen Kochvorgang aufgebrochen werden, tut sich der Körper noch wesentlich leichter. Lange Kochzeiten sind für die Lycopinfreisetzung übrigens günstiger als kurze. Außerdem setzen alle Wurzelgemüse beim Kochen deutlich mehr Anti-Oxidantien frei, als im Rohzustand oder nur kurz gegart.
VERGESSEN SIE VOR ALLEM NIE:unser heutiges Leben beinhaltet wesentlich mehr Stressfaktoren als früher. Und als ob das nicht schon genug der schlechten Entwicklungen wäre: Obst und Gemüse haben immer weniger Vitaminanteil. Untersuchungen Mitte der 90-er Jahre hatten ergeben, dass dieser innerhalb von nur 10 Jahren um deutlich mehr als 50 % gesunken ist, denn es wird immer früher (= unreifer) geerntet, dazu kommen weitere Transportwege plus längere Lagerung, weil der Verbraucher jedes Produkt das ganze Jahr über verfügbar haben möchte. Aber jeder zusätzliche Transport- bzw. Lagertag bedeutet auch Vitaminverlust.
(Siehe auch „Vitamin C auf der Flucht“)
Vernünftige und gesunde Ernährung erfordert natürlich
Verzicht – Selbstdisziplin – Überwindung
Aber was tut man nicht alles für seine Gesundheit
Wie zum Beispiel bei diesem Kur-Vorschlag :
Vor allem: entspannen Sie sich!      Erst Mal Tee trinken (am besten grünen)
Vorspeise : mediterraner Salat mit Olivenöl
anschließend
Leckeres Ratatouille, dazu vielleicht ein kleines Lammkotelett mit Tomatenpesto
Das Ganze unterstützt von einem Viertel Rotwein
Zur Nachspeise gegrillter Pfirsich mit frischer Minze und Pistaziensplittern, dazu Himbeersahne
Und beim abschließenden Espresso sagen Sie zum Abschied leise „Servus“ zu ihren freien Radikalen
SCHON SCHLIMM, SO VIEL VERZICHT UND ÜBERWINDUNG, ODER ?
Jetzt mal im Ernst, so lässt es sich doch leben –
– und mit Sicherheit länger als mit Hamburger, Pommes und Cola !