Colombo ist sozusagen das Currypulver der Antillen. Es ist allgegenwärtig bei Gerichten mit diversen Meeresfrüchten, Lamm, Zicklein, Schwein oder – wie hier – mit Geflügel.
Bestandteile der Colombomischung:
Curcuma, Paprika, Kreuzkümmel, Muskatnuss, Ingwer, Pfeffer, Bockshornklee, Fenchel, Anis, Senfkörner, Gewürznelken, Kardamon, Koriandersamen
Vorbereitung : 5 Minuten (Marinade zubereiten)
Kochzeit : 70 Minuten (davon 60 Minuten alleine vor sich hinköcheln lassen)
Sonstige Zeitfaktoren : solte mindesten 6 Stunden marinieren, besser über Nacht
Zutaten
am Vortag: marinieren
- 8 Hähnchenunterkeulen
- 2 Knoblauchzehen
- 2 TL Colombo-Gewürzmischung
- 2 Gewürznelken
- 4 EL Rotweinessig
- 2 getrocknete Lorbeerblätter
- 1 getrocknete (Vogelzungen-)Chili
zum Kochen:
- 1 TL Bockshornkleesamen
- 1 TL Senfkörner
- 1 grosse Karotte
- 4 grosse Kartoffeln (Ã ca. 180g)
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 grosse Zwiebel
- 4 EL Colombo-Gewürzmischung
- 1 Limette
Salz & Pfeffer, 2 EL Ghee-Butter oder Butterschmalz, evtl. Kokosmilch
Beilage: 250 g Basmatireis
benötigte Utensilien : stabiler Gefrierbeutel, mittleren, besser grossen Schmortopf mit Deckel, Pürierstab
In diesem Rezept werden Gewürznelken, Senfkörner und Bockshornkleesamen verwendet. Die Nelken hat man eigentlich immer vorrätig, da sie oft bei Fisch u.ä. zum Einsatz kommen. Senfkörner aber vor allem der Bockshornklee sind da schon seltener. Wenn Sie die gerade nicht vorrätig haben, ist das auch kein Drama, da sie ja ohnehin meist bereits in der Colombo-Gewürzmischung vorhanden sind; hier wird dieser Geschmack lediglich ein bisschen verstärkt.
Gemahlener Kreuzkümmel passt auch hervorragend.
Oder haben Sie zufällig Kaffir-Limonenblätter im Haus – weil Sie z.B. gerne mal thailändisch kochen – dann können Sie gerne welche mitkochen.
Die Schärfe können Sie natürlich selbst bestimmen, mittels der Chilischoten. Sollte es etwas zu scharf werden, gibt man oft als „Weichspüler“ Sahne zu. In diesem Fall geben Sie statt normaler Sahne Kokosmilch zu, das passt noch besser zu dem exotischen Charakter des Gerichts.
Sie sehen schon: man kann so ein Gericht individuell abändern. Das interessante bei diesem Rezept ist vor allem die schonende Garmethode der Keulen und vor allem das aromatische Garen der Kartoffeln in der Sauce – und einfach ist es auch noch, weil alles zusammen von ganz allein vor sich hingart
Zubereitung
Die geschälten Knoblauchzehen würfeln und in einem Mörser mit den Gewürznelken und dem kleingeschnittenen Chili gründlich mörsern.
Colombo dazu und mit dem Essig verrühren
Die Keulen in einen stabilen Gefrierbeutel geben, Lorbeerblätter dazu und dann die Marinade zugiessen.
Durch sanftes Kneten des Beutels die Marinade über alle Keulen verteilen, gut verschliessen und in den Kühlschrank geben – mind. sechs Stunden, gerne aber auch 24 Stunden
(Wenn Sie keine solchen Beutel haben, geben Sie das Fleisch in eine Tupperdose, achten aber darauf, dass das Fleisch rundherum von Marinade bedeckt ist)
Nach dem marinieren, die Keulen aus dem Beutel holen. Dabei die Marinade im Beutel lassen: dazu ziehe ich mit einer Hand die Keule heraus und die andere Hand lege ich an der Aussenseite des Beutels um die Keule ringförmig herum, während ich sie herausziehe. Somit streife ich die Marinade von der Keule und sie bleibt im Beutel. (Den Beutel habe ich nur zu Demonstrationszwecken neben den Bräter gestellt ! Lässt man ihn länger dort stehen, riskiert man, vor allem bei Ceranfeldern oder klassischen Herdplatten, dass er wegen der Hitze zu schmelzen beginnt und die Marinade ausläuft)
Senf- und Bockshornkleekörner in Butterschmalz kurz andünsten und die gesalzenen Keulen zugeben. Bei sanfter Hitze rundherum anbraten, dabei die gewürfelte Zwiebel und das kleingehackte Weisse der Frühlingszwiebeln zugeben, damit es mitdünstet
Sobald die Keulen deutliche Röstspuren aufweisen (nach ca. 5 – 8 Minuten), das restliche Colombopulver, die Marinade zugeben und soviel warmes Wasser angiessen, dass die Keulen zu 2/3 mit Wasser bedeckt sind.
Zum Wasser angiessen verwende ich hier den Beutel vom Marinieren: somit hole ich die restlich verbliebene Marinade gleich mit aus dem Beutel.
Deckel drauf und 40 Minuten ganz sanft köcheln lassen: anfangs 2/3-Hitze, später genügt halbe Hitze – es soll nur leicht köcheln
Die Kartoffeln und die Karotte schälen. In ca. fingerdicke Scheiben schneiden und nach den 40 Minuten in die Sauce geben
Die Stücke gut in der Sauce versenken, damit sie gleichmässig garen.
Hitze kurz erhöhen, bis die Sauce wieder zu kochen beginnt, dann wieder reduzieren und 20 Minuten sanft OHNE Deckel köcheln lassen.
Wasser für Reis aufsetzen und Reis anschliessend nach Packungsanweisung kochen, so dass er gar ist, wenn das Colombo fertig ist.
Danach mit der Spitze eines Küchenmessers in die Mitte einer Kartoffel stechen, um zu sehen, ob sie gar ist (kein Widerstand mehr spürbar)
Die Sauce durch ein Sieb in ein Töpfchen abgiessen und die verbleibende Sauce mit Salz abschmecken und – Lorbeerblätter vorher entfernen – mit dem Pürierstab glattmixen.
Normalerweise dickt die Sauce durch das Colombo ein, wenn nicht genug, dann mit Saucenbinder eindicken.
Schärfegrad der Sauce testen und ggf. mit Kokosmilch (notfalls Sahne) abmildern.
Kokosmilch passt aber geschmacklich sowieso hervorragend zu Colombogerichten.
Keulen, Kartoffeln und Karottenstücke in eine Servierschale oder die Teller geben und dann über Fleisch und Gemüse geben.
Den Saft der Limette und einige feingeschnittene Ringe des dunkelgrünen der Frühlingszwiebeln darüber geben.
Mit Reis servieren.