Korsischer Bohnentopf mit Figatelli

Figatelli sind eine korsische Spezialität. Wenn Sie zufällig ein Fachgeschäft mit korsischen Spezialitäten kennen, werden Sie sie auf alle Fälle dort bekommen, wenn nicht, werden  Sie wohl bis zum nächsten Urlaub in Südfrankreich bzw. Korsika warten müssen. Dort werden Sie Figatelli auf nahezu jedem Markt antreffen.

AAA-Sprecher


Vorbereitung : 5 Minuten
Kochzeit : 25 Minuten
Sonstige Zeitfaktoren :

Zutaten

  • 1 Figatellu (ca. 250g)
  • 1 Zwiebel
  • 2 – 3 Knoblauchzehen
  • Kräuter (siehe Einleitungstext)
  • 1 EL Tomatenmark
  • 150 ml Weisswein
  • 800 g weisse Bohnen (Abtropfgewicht)
  • 2 getrocknete Lorbeerblätter

Olivenöl, Salz & Pfeffer

benötigte Utensilien : Teflontopf/-sauteuse

Korsen nennen die Figatelli (=Plural; Sing.: Figatellu), die man das ganze Jahr über in Supermärkten bekommt, abschätzig Plastik-Figatelli, was eigentlich befremdlich ist, da Korsen in der Regel Plastik lieben: „le plastique – c’est chic“ = ‚Plastik ist chic‘ (Insiderwitz: ‚plastique‘ ist der umgangssprachliche Ausdruck für Plastiksprengstoff C4, mit dem die Korsen gerne mal ihren Unmut über eine zu dichte Bebauung ihrer Küsten kundtun und damit eine Baugenehmigung rückgängig machen)

Kaufen Sie lieber ‚Figatelli artisanale‘ in Fachgeschäften oder auf den Märkten.

In Korsika war Figatellu ein typisches Winterprodukt, was aber daher kommt, dass in den Bergdörfern die Wurst im Sommer nicht gekühlt werden konnte. Heute ist sie das ganze Jahr über verfügbar. Sie wird einerseits gerne kalt zum Aperitif gegessen – aber nicht vergessen: es ist Leber drin, also Kühlkette beachten – oder warm als Hauptspeise entweder gegrillt oder wie hier mit Bohnen oder Linsen gekocht.
Die Figatelli besteht aus dem Fleisch und der Leber der schwarzen, korsischen Schweine, und die gut fingerdicken Würste werden dann über Kastanienholz geräuchert

Als Kräuter nehmen die Korsen gerne Petersilie, die dann feingehackt mit dem Knoblauch vermischt wird. Da ich keine Petersilie mag, habe ich hier stattdessen Thymian vom Stängel gezupft und später, zusammen mit den Bohnen, noch zwei große, frische Salbeiblätter mitgekocht.

Die Bohnen kamen hier aus dem Glas (gute Qualität!), die ich während des Anbratens der Figatelli und Zwiebeln, im Nudelsieb abtropfen ließ.

 

Zubereitung

TomMark-Wasser figa-decoupeFigatelli in ca. 5 mm dicke Rädchen schneiden

Knoblauchzehen und Zwiebel schälen und fein würfeln

Kräuter fein schneiden

Tomatenmark mit so viel Wasser verrühren, bis es die Konsistenz von Tomatensaft hat (oder fertige Passata verwenden)


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Die Figatellischeiben in einer Teflonsauteuse oder -Brattopf mit Olivenöl bei milder Hitze (3/4-Hitze) anbraten


Wer es gern etwas herzhafter möchte, kann die Hitze etwas erhöhen und die Figatellischeiben braten, bis sie kräftig Farbe annehmen.

Nach ca. 1 Minute die Zwiebelwürfel zugeben und mitbraten, bis sie glasig sind


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Dann Knoblauch und Kräuter zugeben, verrühren und verdünntes Tomatenmark einrühren

Weisswein und abgetropfte Bohnen einrühren, Lorbeerblätter dazugeben und unter gelegentlichem Umrühren 20 Minuten ohne Deckel schwach köcheln lassen

Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit frischem Baguette servieren


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