Für Quiche oder Kuchen kommt meist Mürbeteig zum Einsatz und der wird vor dem Auflegen des Belags – also der Quichefüllung oder bei Kuchen z.B. der Obststücke – erst einmal „blind gebacken“
Dies geschieht in zwei Phasen: in Video 1 kommt der Teig, mit einem Gewicht belegt in den auf 200° vorgeheizten Ofen (zweite Schiene von unten)
Das Gewicht ist notwendig, da sich der Boden in einer riesigen Blase aufblähen würde und dann könnte man natürlich später den Belag nicht mehr darauflegen, ohne dass der gewölbte Boden in zig Brösel zerfallen würde.
Bei der klassischen Version (siehe weiter unten) werden als Gewicht getrockenete Hülsenfrüchte (Erbsen o.ä.) verwendet aber wir machen das hier einmal mit einem anderen Trick, vor allem für die, welche gerade keine Hülsenfrüchte vorrätig haben: Backpapier und Wasser
Nach ca. 10 Minuten kommt Phase 2: Wasser und Backpapier kommen weg und der Teig wandert ‚nackt‘ noch einmal für 3 – 4 Minuten ins Rohr
Dann ist der Teig fertig zum Belegen
Viele haben immer Angst, dass der Kuchen oder die Quiche nach dem Backen beim Herausheben aus der Backform festgeklebt ist und in tausend Teile zerreißt – das würde wahrlich nicht schön aussehen.
Wir haben hier für dieses Video absichtlich eine alte, zerkratzte Billigbackform genommen, um zu zeigen, dass mit unserem Trick selbst in diesem Fall die Quiche unfallfrei auf eine Servierplatte transferiert werden kann
klassische Variante
Bei der klassischen Variante wird der Teig in eine entweder leicht geölte oder mit Backpapier ausgelegte Backform gelegt, der Rand sorgfältig angedrückt und der Teigboden mit einer Gabel eingestochen, damit beim Backen entstehender Dampf entweichen kann.
Dann den Teig mit Backpapier bedecken.
Dann wird der Teig beschwert. Klassischerweise mit getrockneten Hülsenfrüchte – das Backpapier dient dazu, dass die Hülsenfrüchte nicht am Teig festkleben.
Ich nehme dafür Kichererbsen, man kann aber genauso gut Erbsen, Linsen oder Bohnen nehmen.
Essen kann man die Hülsenfrüchte anschliessend nicht mehr, deswegen gebe ich sie hinterher in eine grosse Dose, um sie beim nächsten Mal wieder zu verwenden; da sie immer nur wieder erhitzt werden, kann man sie unendlich oft wieder benutzen.
Auch bei dieser trockenen Methode, bleibt der Teig in der Mitte noch feucht – zu erkennen an der dunklen gelben Farbe. Deshalb gibt man ihn nach dem entfernen der Hülsenfrüchte und des Backpapiers nochmal für 2 – 3 Minuten in den Ofen, bis auch die Mitte trocken, also hellgelb ist.